2024 - M.Sc. Marten Finck

Die Gesellschaft für angewandte Signalverarbeitung (GaS) e.V. zeichnet jedes Jahr Studierende im Bereich der digitalen Signalverarbeitung und Systemtheorie aus, die herausragende Abschlussarbeiten durchgeführt haben. Besonderes Augenmerk liegt bei der Auszeichnung auf dem wissenschaftlichen und technischen Anspruch sowie dem Praxisbezug der Arbeit. Daneben werden das Engagement des Studierenden und seine Fähigkeit, interdisziplinär und im Team zu arbeiten, bewertet.

Wir freuen uns, in diesem Jahr Marten Finck für seine Masterarbeit zum Thema "Bewertung von Sprechqualität mittels maschinellen Lernens" mit dem GaS-Preis auszuzeichnen. Betreut wurde die Arbeit von Karolin Krüger.

In seiner Arbeit untersuchte er mögliche Nebenwirkungen der Magnetresonanz-gesteuerten fokussierten Ultraschallbehandlung (MRgFUS) auf die Sprechqualität bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit und dem essentiellem Tremor. Diese innovative und nicht-invasive Behandlungsmethode wird zur Reduktion von Tremor – d.h. dem Zittern von Gliedmaßen – eingesetzt.

Um die Auswirkungen auf die Sprache zu bewerten, wurden prä- und postoperative Sprachaufnahmen von 56 Patienten ausgewertet: Die Sprechqualität wurde dabei durch eine Umfrage mit 21 Teilnehmern in fünf Kategorien (Monotonie, Klarheit, Flüssigkeit, Höranstrengung und Stimmzittern) bewertet und für die Erstellung eines convolutional ceural networks (CNN) genutzt. Dieses erzeugt mithilfe von Mel-Frequenz-Cepstral-Koeffizienten (MFCCs), Grundfrequenz und Lautstärke eine objektive Einschätzung der Sprechqualität. Dabei konnte eine mittlere absolute Abweichung (MAE) von 0,81 auf einer Skala von 0 bis 10, im Vergleich zu einer Standardabweichung von 0,67 bei den Umfrageteilnehmern gegenüber einer Referenzbewertung erreicht werden. Die Auswertung der Umfrage ergab geringe positive und negative Veränderungen in der Sprechqualität, die insgesamt ausgeglichen waren und eher auf natürliche Sprachvariationen im Zusammenhang mit den Grunderkrankungen der Patienten hinwiesen.

Auf der DAGA 2024 bekam Marten Finck dann Gelegenheit seine Arbeit im Rahmen eines Vortrags (und auch Papers) vorstellen. Unterstützt wurde er dabei von unserer Gesellschaft. Er hat das übrigens prima gemacht - exzellenter Vortrag.

Wir gratulieren herzlich zu der verdienten Auszeichnung!